1707 erbaut, wurde das alte Schulhaus in Oevenum am Dorfplatz bis 1956 auch noch als solches genutzt. Heute dient es als Wohnhaus, ist jedoch durch den markanten, langgezogenen Gebäudetrakt noch als ehemalige Schule erkennbar. Die auf dem Dachboden befindliche Glocke wurde 1988 restauriert und erklingt heute nur noch im Todesfall eines Dorfbewohners.
Früher diente sie als Schulglocke und gleichzeitig als Alarmglocke für Brände und Katastrophen. Denn 1796 ereignete sich im rund fünf Kilometer entfernten Nieblum ein großer Brand bei dem 23 Häuser bis auf die Grundmauern abbrannten. Da der Brand in Oevenum aufgrund einer zu kleinen Glocke weitgehend unbemerkt blieb, entschloss man sich eine größere Glocke von 60 bis 80 Pfund aus schwedischem Metall anzuschaffen. Die Glocke wurde von Amsterdam aus nach Husum verschifft und von dort mit dem Schiff nach Föhr gebracht. Finanziert wurde die 188 Mark teure Glocke über eine Umlage der damals existierenden 150 Häuser in Oevenum. Fortan läutete die Glocke jeden Morgen zu Schulbeginn sowie am Mittag. Im Alarmfall bei Bränden oder Katastrophen erhöhte sich die Frequenz der Glockenschläge.
Unersetzbar bei Bränden war der Löschteich vor dem Schulhaus. Entstanden ist dieser Teich durch die ständige Sandentnahme für den Deichbau sowie den Bau von Straßen und Häusern. Irgendwann war die "Sandkuhle" dann so tief, dass sie durch den erreichten Grundwasserspiegel voll Wasser lief.
So entstand eine neue Sandkuhle: das „Friesental“ – mittlerweile zum Spiel- und Freizeitplatz umfunktioniert. Der alte Löschteich wurde erst 1963 zugeschüttet. Auf dem Gelände entstand dann ein Dorfplatz mit kleinem Gemeindegarten. Gedenksteine machen dort auf die geologische Entstehung und Geschichte der Insel Föhr aufmerksam.