Fering – Die Sprache der Insel Föhr

Die Föhrer sind echte Sprachtalente. Rund 3.000 Insulaner sprechen heutzutage noch „Fering“ – das Föhrer Friesisch. Vor allem der Westen der Insel ist eine der wenigen verbliebenen Friesisch-Hochburgen. Hier lebt die Sprache nicht nur im Alltag fort, sondern wird auch innerhalb der Familien ganz bewusst an die jüngeren Generationen weitergegeben.

Auf Föhr spricht man Fering

Bereits zwischen dem 7. und 8. Jahrhundert setzte sich Friesisch auf dem Gebiet der heutigen Insel Föhr als Umgangssprache durch. Heute beherrschen diese nordwestgermanische Sprache deutschlandweit nur noch rund 10.000 Menschen – etwa 3.000 davon leben auf Föhr. Die übrigen Friesischsprachigen verteilen sich größtenteils auf die beiden Nachbarinseln Amrum und Sylt, auf Helgoland und das Nordfriesische Festland. Deshalb wird Friesisch in der gesamten Region auch als „Nordfriesisch“ bezeichnet. Das Nordfriesische wiederum unterteilt sich in insgesamt neun, teils stark voneinander abweichende Insel- und Küstendialekte. So hat auch Föhr seinen eigenen friesischen Dialekt – das „Fering“. Es leitet sich vom Wort „Feer“ ab – so wird die grüne Insel nämlich auf Friesisch genannt.

 

Sprachenvielfalt im Alltag

Noch heute legen die Föhrer großen Wert auf Pflege und Erhaltung ihrer Sprache. Deshalb versteht es sich von selbst, dass Friesisch bis heute im Alltag gesprochen wird. Aber nicht nur das! Neben dem Friesischen sprechen die Insulaner auch Platt- und Hochdeutsch. Deshalb kann es dir passieren, dass du auf Föhr erstaunliche Unterhaltungen mitbekommst: Schließlich haben einige Föhrer die Angewohnheit, alle drei Sprachen im Gespräch miteinander zu vermischen.

Damit das Föhrer Friesisch nicht wie das Friesisch in Ostfriesland dem Sprachtod zum Opfer fällt, wird Fering seit einigen Jahren in der Schule und im Kindergarten unterrichtet. So weiß auch in 100 Jahren noch jeder Föhrer, dass die Friesen ihr Schiff „skap“ nennen, nicht Häuser, sondern „hüsing“ bauen oder einen Seestern meinen, wenn sie das Wort „fiiwfut“ benutzen.

Kleiner Friesischkurs

Gudai! – Guten Tag!

Gudinj! – Guten Abend!

Hü gungt di det? – Wie geht es Dir?

Mi gungt det gud. – Mir geht es gut.

Ik ferstun det ei. – Ich verstehe das nicht.

Witj ik ej. – Weiß ich nicht.

Sünjhaid! – Prost! Gesundheit!

Kön ik betaale? – Darf ich zahlen?

Föl toonk! – Vielen Dank!

Wann gungt de damper? – Wann geht das Schiff?

Adjis! Bit naist juar! – Tschüß! Bis zum nächsten Jahr

Forschung und FriiskFunk

Fering Stiftung Föhr
© Fering Stiftung

Forschung und FriiskFunk

Wenn du dich selbst auf Spurensuche begeben willst und an detaillierten Einblicken in die Geschichte der friesischen Sprache interessiert bist, empfiehlt sich ein Besuch in der Ferring Stiftung in Alkersum. Besonders ein Blick in die große Bibliothek lohnt sich hier. Die Sammlung umfasst circa 10.000 Fachbücher und philologische Studien, die wissenswerte Aufschlüsse über die historische Entwicklung sowohl west- als auch nordgermanischer Sprachen liefern. Die Ferring Stiftung ist eine der größten Fachbibliotheken zur friesischen Sprache in Schleswig-Holstein in nicht-öffentlicher Hand.

Fering hören kannst du nicht nur in den Inseldörfern, sondern auch bequem von Zuhause aus über dein Radio. Schalte den FriiskFunk auf 96,7 MHz (Sender Föhr) oder anderen Frequenzen des Westküsten FM ein. Von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 10 Uhr und von 14 bis 16 Uhr hörst du hier Beiträge und Nachrichten zu aktuellen Themen, zu friesischer Kultur und Sprache. Im Internet sind außerdem ein Live-Stream und eine Mediathek verfügbar.

Zur Ferring Stiftung

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